Akute Krise

Viele Menschen kennen das Gefühl, in einer Krisensituation zu stecken. In den meisten Fällen gelingt es, diese aus eigener Kraft zu bewältigen. Auch bei psychischen Krisen gelingt es oft, die Situation mit Hilfe der eigenen Ressourcen zu meistern. Reichen die Ressourcen jedoch nicht aus, um eine psychische Krise alleine zu bewältigen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Besteht die Gefahr einer akuten Selbst- und/oder Fremdgefährdung, handelt es sich um einen Notfall. In diesem Fall ist unverzüglich Hilfe zu leisten, indem der Rettungsdienst (112) oder die Polizei (110) verständigt wird.

Die Folgenden Punkte können als Hilfestellung dienen:

Ruhe bewahren.

Eine Notfallsituation ist ein Ausnahmezustand, der für die Betroffenen und Angehörigen sehr herausfordernd sein kann. Deshalb ist es besonders wichtig, Ruhe zu bewahren.

Psychische Verfassung ernst nehmen.

Es ist sehr wichtig, das psychische Befinden ernst zu nehmen. Veränderungen im emotionalen und mentalen Zustand, wie anhaltende Traurigkeit, Angstzustände oder ungewöhnliches Verhalten, sollten nicht ignoriert werden. Diese Symptome können Anzeichen für ernsthafte psychische Probleme sein, die professionelle Hilfe erfordern. Das frühzeitige Erkennen und Ansprechen dieser Probleme kann eine Verschlimmerung verhindern und den Heilungsprozess unterstützen.

Vertrauen bewahren.

Vertrauen ist ein wichtiger Bestandteil im Umgang mit psychischen Problemen. Es ist wichtig, den eigenen Gefühlen zu vertrauen. Ebenso wichtig ist es, das Vertrauen in die Angehörigen und in die zur Verfügung stehenden Fachkräfte und Unterstützungssysteme zu haben.

Vertrauensperson ansprechen.

In Zeiten der Not ist kann es hilfreich sein, sich an Vertrauenspersonen zu wenden. Dies können Familienangehörige, Freunde oder Kollegen sein. Sorgen und Ängste mit einer vertrauten Person zu teilen, kann entlastend und unterstützend wirken.

Ärztlichen Rat einholen.

Wenn psychische Probleme den Alltag beeinträchtigen, ist es ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies kann der Hausarzt sein, der einen ersten Überblick geben und an geeignete Fachleute weiterleiten kann. Der ärztliche Bereitschaftsdienst und Kliniken stehen insbesondere in akuten Fällen oder außerhalb der regulären Sprechzeiten zur Verfügung.

Hilfsangebote annehmen.

Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, die speziell auf die Unterstützung bei psychischen Problemen ausgerichtet sind. Ein Beispiel hierfür ist der Sozialpsychiatrische Dienst (SpDi). Er bietet Beratung, Unterstützung und Begleitung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige an. Vor allem in Krisensituationen stehen sie helfend zur Seite.

Bei Selbst- oder Fremdgefährdung, sowie bei fremden Eigentums.

Notruf wählen bei akuter Gefahr 112

In Situationen, in denen eine Selbst- oder Fremdgefährdung besteht oder fremdes Eigentum gefährdet ist, sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden. Dies ist besonders wichtig, um schnelle und professionelle Hilfe zu gewährleisten. Der Notruf ist rund um die Uhr erreichbar und kann in lebensbedrohlichen Situationen die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Betroffenen und ihrer Umgebung einleiten.

Informationen für Betroffene

In den nachfolgenden Links findest du Informationen zu Krisenplan und Krisenpass.

Weiterführende Informationen:

Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e. V.:
Krisen und Notfallsituationen – Infos für Betroffene
Krisenplan und Notfallplan als PDF
Deutsche Depressionshilfe – Krisenplan

Thüringer Landesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V.:
Krisenpass

Informationen für Angehörige

Psychische Krisen können Menschen unabhängig von Alter, Bildung, Beruf, Herkunft oder sozialem Status treffen. Für Angehörige und nahestehende Personen ist es oft schwierig einzuschätzen, ob sich jemand in einer Krise oder gar in einer akuten Notsituation befindet. In der Rubrik „Weiterführende Informationen“ finden sich Links zum Weiterlesen.

Weiterführende Informationen:

Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e. V.:
Krisen und Notfallsituationen – Infos für Angehörige

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung:
Umgang mit psychisch beeinträchtigten Beschäftigten

Landesverband Angehörige psychisch Kranker Hessen e. V.:
Übersicht möglicher Barrieren im Alltag für Menschen mit seelischer Behinderung