Es war wieder einer dieser Tage. Ein Tag, der einfach nicht hell werden wollte. Ein Tag, der wie jeder andere war: Ich wachte auf, nahm meine Schulsachen, ging in die Schule, durchlebte einen weiteren Schultag voller Lärm, Einsamkeit, Raumwanderungen, Angst vom Lehrer dran genommen zu werden, die Panik vor dem immer größer werdenden Hausaufgabenberg und das zusätzliche Lernen für die Klausuren, der Heimweg nach Hause, der Beginn des Hausaufgabenmarathons und dann noch die Kraft zusammenzukratzen, um wenigstens etwas Lernstoff in den Kopf zu bekommen. Dann Abendessen und schon ging es wieder ins Bett.
Eine Routine, die sich jeden Tag wiederholte und mich langsam aber sicher auffraß. Der viele Stress und die tagtäglichen Wiederholungen ließen mich stumpf werden. Ich nahm nichts mehr wahr. Keine Freude, kein Lachen, keinen Spaß – nur diese ständigen Wiederholungen, in denen ich mittlerweile keinen Sinn mehr sah. Sollte so mein Leben aussehen? Aufstehen – Arbeiten – Schlafen gehen? Das war kein Leben. Wofür sollte ich mir das jeden Tag von neuem antun?
Diese Gedanken nahmen immer mehr meine Gedankenwelt ein. Was ist der Sinn des Lebens? Wofür lebte ich? Lebe ich, um meine Tage so zu verbringen?
Meine Gedanken wurden schwerer und schwerer. Sie erdrückten mich. Ich bekam keine Luft. Es wurde so schlimm, dass mein Herz komplett verrücktspielte. Meine Lungen weigerten sich, zu arbeiten. Sie weigerten sich, zu atmen und den so wichtigen Sauerstoff durch meine Blutbahnen zu pumpen. Das veranlasste mein Herz in Panik zu geraten.
Meine Welt wurde dunkel und schwer. Ich fand keine Lösung.
Als erstes gingen wir zu einem Kardiologen, der aber meinte, mein Herz wäre komplett in Ordnung. Danach gingen wir zu einem Lungenarzt, der meinte, meine Lungen würden zu 100% ihre Arbeit tun. Er vermutete, dass das Problem woanders lag. Tiefer. Auf einer anderen Ebene.
So erfuhr ich zum ersten Mal von den Begriff der Depression … und mein Leben veränderte sich grundlegend.
Autor: anonym